Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) will Zeitarbeit verbieten – sie selbst sitzt im Vivantes-Aufsichtsrat
Dilek Kalayci (SPD), die Gesundheitssenatorin in Berlin, setzt sich stark für ein Verbot der Zeitarbeit in der Pflege- und Gesundheitsbranche ein. Ist das, dass richtige Signal in Zeiten, in denen Deutschland von einer Pandemie heimgesucht wird?
Immerhin sind es auch die Fachkräfte aus der Zeitarbeit in der Pflege- und Gesundheitssparte, die jetzt Kliniken und Pflegeeinrichtungen unterstützen. Schon vor der Coronakrise waren viele medizinische Einrichtungen hierzulande personaltechnisch am Limit und somit auf Leihpersonal angewiesen.
Aufsichtsratsmandat bei Vivantes hat Geschmäckle
Diesen Umstand sollte auch eine Gesundheitssenatorin anerkennen. Zudem hat es einen Beigeschmack, wenn jemand wie Dilek Kalayci im Aufsichtsrat von Vivantes – einem kommunalen Krankenhausbetreiber in Berlin sitzt.
Schnell drängt sich der Eindruck auf, dass hier Interessen kollidieren. Gibt es gar einen Zusammenhang zwischen Kalycis Forderung nach dem Verbot der Zeitarbeit und ihrem Aufsichtsratsposten? Sie wäre nicht die erste Person in einem politischen Amt, bei der ein Mandat in der freien Wirtschaft in die politische Arbeit einfließt.
Politiker sollten parallel keine Posten in der freien Wirtschaft bekleiden
Insofern sollte es ein „N0 G0“ sein, dass Politiker, die von Steuergeldern bezahlt werden, nebenher noch andere Posten in der freien Wirtschaft bekleiden.
Das sollte auch für Frau Kalayci gelten, der wir zudem das Motto: „Leben und leben lassen“ sehr gern ans Herz legen möchten.
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