Leiharbeit in der Pflege verbieten – das las man in den vergangenen Wochen häufig. Doch was steckt wirklich dahinter?
Zunächst: Das Verbot ist bislang lediglich im Gespräch und noch lange kein Gesetz. Vor allem zwei Politiker – Jens Spahn von der CDU und Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci von der SPD – haben ein solches Verbot bisher öffentlich thematisiert.
Verbot Leiharbeit Pflegebranche lediglich im Gespräch – Durchsetzung fraglich
Letztere kündigte an, dazu nächstes Jahr eine Bundesratsinitiative starten zu wollen.
Allerdings stößt dieses Vorhaben vielfach auf Kritik, vor allem angesichts des Fachkräftemangels in der Pflege. Außerdem dürfte es vor dem Hintergrund dieses Mangels schwer bis unmöglich sein, ein solches Gesetz umzusetzen, da dieses den Einsatz von Pflegepersonal bei Pflegebedürftigen immens beschneiden würde.
So ist vor allem das Argument, dass die Qualität der Pflege leidet, wenn Pfleger wechseln, sehr dünnes Eis. Denn immerhin garantiert die Entsendung von Pflegefachpersonal der Leiharbeitsfirmen in Pflegeeinrichtungen gerade bei Kündigung, Elternzeit oder Krankheit, dass überhaupt Kräfte da sind, die sofort einsetzbar sind.
Lage auf Pflegemarkt lässt Verbots-Initiativen wenig aussichtsreich erscheinen
Angesichts der Lage auf dem Pflegemarkt, ist es nicht sehr aussichtsreich, dass ein Gesetz zum Verbot der Leiharbeit in der Pflegebranche durchkommt. Sind es doch hier die Leiharbeitsfirmen, die das Pflegepersonal an Bord haben, das innerhalb des deutschen Pflegesektors immer wieder aus personellen Notlagen hilft.
Insofern bleiben die politischen Entscheidungen abzuwarten.
Für Unruhe oder gar Panik besteht derzeit kein Anlass. Zumal es in der Politik oft anders kommt, als zuvor mit unzähligen Diskussionen angekündigt.
Unser Team von Med&Time hält Sie diesbezüglich auch weiterhin zu diesem Thema auf dem Laufenden.
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